Wir beobachten, dass das Thema „Gendern“ oft ideologisch aufgeladen ist. Die Diskussion ist dominiert von extremen Positionen: Manche lehnen gendern vollständig ab, andere wollen wirklich alles und jedes gendern. Wir wollen mit dem Gendercheck einfach nur Bewusstheit darüber erzeugen, wie man kommuniziert. Denn wir glauben, dass wir als Kommunikatoren vor allem bewusst kommunizieren sollen: Wer „Ärzte“ sagt, drückt zum Beispiel nicht präzise aus, ob er (oder sie) nun explizit nur männliche Ärzte meint oder Ärzt:innen jeden Geschlechts. 

Allerdings kann es sich auch aus dem Kontext ergeben (dann sollte es aber eindeutig sein), oder es kann im Einzelfall auch gar nicht auf das Geschlecht ankommen. Zum Beispiel finden wir, dass man nicht nur „die Ärzte“ für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie anerkennen sollte, sondern auch die Ärztinnen, und auch alle anderen medizinischen Fachkräfte. Und wenn man das meint, kann man das auch klar, eindeutig und unmissverständlich sagen. Wenn man aber „ein Rezept vom Arzt“ holt, kann man durchaus auf dem Standpunkt stehen, dass es hier auf das Geschlecht überhaupt nicht ankommt. Und dann kann das Gendern für eine bessere Lesbarkeit auch zurückstehen. Auch hier kann man anderer Meinung sein. Aber genau das ist es eben: Es gibt hier kein „richtig“ oder „falsch“. Nur wählen Sie eben bewusst aus. hn