Von links nach rechts: Prof. Dr. Ansgar Zerfaß, Jana Brockhaus, Fabian Saxinger, Annette Siragusano, Thomas Mickeleit. 

Wesentliche Erkenntnisse des Webinars

Führungskräfte müssen die richtigen Probleme adressieren: Um Mitarbeitende vom Mehrwert eines Technologieprojekts zu überzeugen, muss ihnen aufgezeigt werden, welches Problem das Projekt für sie im Arbeitsalltag löst. “Der Mehrwert ist ein zentraler Kern – dieses ‘start with why’. Warum tue ich das und welches Problem löst es?”, so Siragusano. Führungskräften kommt dabei laut Lange eine zentrale Rolle zu: “Die Führungsaufgabe ist hier vor allem, die richtigen Dinge zu den Problemen zu machen, die gelöst werden müssen. Nur wenn die Führungskraft es zum Problem macht, besseren Content zu erstellen, mehr Substanz zu bringen und Nutzen zu schaffen, kann ein Tool als Mehrwert wahrgenommen werden”.

A fool with a tool is still a fool: Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass die Einführung eines Tools allein die ersehnte digitale Transformation in den Kommunikationsabteilungen herbeiführt. “Eigentlich fängt digitale Transformation unabhängig von einem Tool an. Sie beginnt in den Köpfen. Ein Tool alleine wird die Herausforderungen nicht lösen”, sagt Siragusano. Auch Lange sieht die Tooleinführung nicht als alleinigen Treiber für eine erfolgreiche digitale Transformation an: “A fool with a tool is still a fool!”. Dennoch weist der Scompler-Gründer daraufhin, dass das Tool selbst auch ein Katalysator sein kann, der die Transformation beschleunigt: “Zum Beispiel, wenn parallel zur Einführung eines Tools auch die Strukturen entwickelt werden, weil man das Tool braucht”. 

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht: Ein Tool, das alles kann, gibt es nicht und ist auch nicht sinnvoll. “Man wird immer Abstriche machen müssen. Entweder man hat ein Tool, das dann nicht alles kann oder man hat ganz viele Tools, die dann alles können, aber nicht kompatibel sind. Diese verstärken dann die eigentlich unerwünschten Silos heutiger Kommunikationsabteilungen”, gibt Lange zu bedenken.

Technologieprojekte sollten ein Change-Projekt als Vision mitdenken: Technologieprojekte scheitern, wenn Kommunikationsabteilungen von Anfang an und zu schnell in einen Transformationsprozess einsteigen wollen. Das ist die Erfahrung von Scompler aus 300 betreuten Technologieprojekten. “Die Unternehmen wollten eigentlich nur etwas, das ihre bestehenden Prozesse vereinfacht. Einen neuen Prozess einzuführen war für sie schwierig und hat sie überfordert. Und das ist die Crux”, berichtet Lange aus seinen Erfahrungen. Oft sei es daher sinnvoll, den Transformations- und Change-Prozess erst einmal hinten anzustellen und sich zunächst darauf zu konzentrieren, die Mitarbeitenden durch Prozessvereinfachungen zu entlasten. Als Fazit zieht Lange daher: “Nicht jedes Technologieprojekt muss ein Change-Projekt sein, aber jedes Technologieprojekt sollte als Fernziel, als Vision das Change-Projekt mitdenken”.

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Die Webinar-Folien

Nachfolgend finden Sie die Webinar-Folien mit den zentralen Erkenntnissen und Ergebnissen der Studie.

Der Autor

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Mirko Lange

Gründer Scompler

Mirko Lange ist seit 27 Jahren Kommunikations-Berater und seit 2001 Dozent an mehreren Hochschulen. Er hatte ab 1999 eine der ersten Beratungsunternehmen für Online-PR in Deutschland und hatte sich ab dem Jahr 2008 einen Namen als erster Spezialist für Unternehmenskommunikation im Social Web gemacht. Hier hat er in den Jahren 2010 ff. unter anderem die Deutsche Bahn („Facebook-Ticket“) und Nestlé („Kitkat“) in der Krisenkommunikation beraten, über welche die ersten „Shitstorms“ in Deutschland hinwegzogen. In der Folge hat zum Beispiel die Deutsche Bahn ihre komplette Kommunikation auf das Social Web ausgerichtet, diesen Prozess hat Lange begleitet. Aus diesem Projekt entstand die Kommunikationsmanagement-Software Scompler. Scompler hat inzwischen mehr als 300 Kunden, unter ihnen 6 DAX-Unternehmen.